Die Gemeinde Leidringen
Leidringen liegt umgeben von umfangreichen Streuobstwiesen auf dem "Kleinen Heuberg" und wurde erstmals 1086 als "Villa Lideringen" in Aufzeichnungen des Klosters St. Georgen erwähnt. Dass der Ort schon zu römischer Zeit besiedelt war, zeigen die unter der Ortskirche entdeckten Reste einer römischen Villa. Der Ort ist geprägt durch sein reges Vereinsleben, großes bürgerschaftliches Engagement sowie ein ausgeprägtes Traditionsbewusstsein.
Deutlich erkennbar ist das Leitbild eines bäuerlichen Orts mit dörflichem Charakter und dörflichem Leben. Alle wichtigen Planungsinstrumente liegen vor, wobei insbesondere der bereits seit Mitte der 70er Jahre bestehende Rahmenplan für die Dorfmitte konsequent umgesetzt und strukturell weiterentwickelt wird. Die Planung ist nicht nur insgesamt von guter Qualität, sie wird auch offensichtlich von der Dorfgemeinschaft getragen. Leidringen hat mit Umsicht auf den bis Mitte der 80er Jahre problematischen Bevölkerungsrückgang reagiert. Dem Druck auf neue Wohngebiete wurde hier nicht durch Ausweisung großer Flächen, sondern durch gezielte Umnutzung und Modernisierung bestehender Altbebauung begegnet. Hierdurch konnten viele wichtige, ortsbildprägende Gebäude erhalten werden. Das Neubaugebiet "Hinter dem Dorf" zeigt einen sparsamen Flächenverbrauch, sinnvoll angeordnete Baukörper und eine adäquate Straßendimensionierung. Die Notwendigkeit eines Rückbaus der stark überdimensionierten Ortsdurchfahrt wurde erkannt und am Ortseingang bereits in einem ersten Schritt umgesetzt. Besonders die Schüler am Ort profitieren vom Ausbau des Radwegenetzes in Verbindung mit der Errichtung von überdachten "Park and Ride"-Plätzen für Fahrräder an Bushaltestellen.
Die soziale und kulturelle Infrastruktur am Ort wird den Bedürfnissen aller Altersgruppen gerecht. Der Kindergarten bietet ein übergreifendes Betreuungsangebot zusammen mit der unmittelbar anschließenden Grundschule. Im restaurierten Vogtshof haben alle örtlichen Vereine gemeinsam und mit vorbildlichem Teamgeist ein Vereinszentrum geschaffen, das nicht nur der Begegnung dient und regelmäßigen Ausstellungen und Kulturveranstaltungen Raum gibt, sondern auch ein Heimat- und Trachtenmuseum umfasst, dessen Bekanntheit weit über die Kreisgrenze hinausreicht. Unterstrichen wird der Begegnungscharakter dieser neuen Ortsmitte noch durch das neue Backhaus und die neue Großküche für die zahlreichen Dorffeste. Das Vereinsleben ist äußert rege und trägt stark zur Bereicherung des Gemeinwohls bei. Die Jugendarbeit ist ebenso ausgeprägt wie die Altenbetreuung mit Seniorennachmittagen und Altenbesuchsdienst. Die vorbildlichen Gemeinschaftsaktionen und Selbsthilfeleistungen bauen stark auf das Miteinander der Generationen. Beispielhaft sind die Anlage des Wildobstlehrpfades durch die Kinder, die Kindertrachtengruppe, aber auch die Altenbereuung.
Im Zustand der Gebäude und Anlagen zeigt sich der Erfolg einer konsequenten Umsetzung des durchgängigen Planungskonzepts. Alle Sanierungs- und Baumaßnahmen sind in der Qualität hochwertig ausgeführt, geschmackvoll gestaltet und entsprechen jeweils dem dörflichen Charakter. Mit der sehr gut gelungenen Neugestaltung des Bereichs hinter dem Vogtshof, mit Backhaus, großem Vorplatz, Farrenstall und Schule wurde eine das Dorfleben prägende, funktionierende neue "kulturelle Ortsmitte" geschaffen. Diese bietet noch Raum für weitere Nutzer, wie auch die noch dominante Ortsdurchfahrt Potentiale für eine weitere Ortskern- und Straßengestaltung bietet.
Das Grün im Dorfbereich wird geprägt durch einen auffallend guten, alten Baumbestand aus Walnussbäumen, alten Obstbäumen sowie im Kirch- und Friedhofsbereich Linden und Kastanien. Letztere wurden zur längerfristigen Erhaltung als Naturdenkmal ausgewiesen. Zusammen mit den vielfältigen Sträuchern im Ort und am Ortsrand ergibt sich ein ausgeprägter Artenreichtum. Der positive Eindruck wird im Privatbereich verstärkt durch bisweilen mit großer Liebe gepflegte Vorgärten, interessante Nutzgärten und Fassadenbegrünungen sowie reichem Blumenschmuck.
Die Einbettung des Dorfs in die Landschaft wird bestimmt durch seine rund 80 ha Streuobstwiesen, die fast vollständig als "geschützte Grünbestände" ausgewiesen sind. Deren Pflege übernimmt der Obst- und Gartenbauverein mit drei ausgebildeten Fachwarten. Für Maßnahmen der Landschaftspflege stehen 20 ha unter anderem zur Anlage von Hecken und Krautfloraflächen, Straßenbegleitgrün und Einzelbäumen in der Feldflur zur Verfügung. Pflanzaktionen durch den Obst- und Gartenbauverein erhöhen die Akzeptanz bei der Bevölkerung. Die erst jüngst verabschiedete Landschaftsrahmenkonzeption enthält zahlreiche positive Ansätze, insbesondere in der Anpflanzung von Streuobst auf Kosten des Waldes oder der Begrünung des Ortsrands. Ein Wildobstlehrpfad wurde im Rahmen eines Jugendwettbewerbs durch die Jugendgruppe des Obst- und Gartenbauvereins vorbildlich angelegt.
Anerkennung:
Die Bürger des Dorfes Leidringen erhalten für herausragende Leistungen in Dorf, Landschaft und Gemeinschaft eine Auszeichnung in Gold.
Ortschaftsverwaltung Leidringen
Ortschaftsverwaltung Leidringen
Öffnungszeiten:
Die Sprechstunde des Ortsvorstehers ist immer Mittwochs von 16:30 - 18:30 Uhr
Tel: 0 74 28 / 12 19
Fax: 0 74 28 / 12 35
E-Mail: ov-leidringen(at)rosenfeld.de